Plungerpumpen Definition

Plungerpumpen arbeiten ähnlich wie Kolbenpumpen. Der Unterschied liegt jedoch darin, dass bei Plungerpumpen die Dichtungen statisch im Gehäuse um den Plunger montiert sind. Deshalb handelt es sich in diesem Fall nicht um einen Kolben sondern um einen Plunger. Der Plunger selbst besitzt keine Dichtelemente und gleitet bei seinem Hub über die stehende Dichtung im Dichtungsgehäuse. In den von BOOM hergestellten Pumpen kommen oxydkeramisch beschichtete Plunger, mit einem Edelstahl Trägerwerkstoff (1.4571), oder Plunger aus Keramikrohr zum Einsatz. Keramische Oberflächen sind sehr verschleißfest und gewährleisten eine lange Betriebszeit.

Funktionsprinzip einer Plungerpumpe

Plungerpumpen gehören zu der Gruppe der Verdrängerpumpen. Eine Plungerpumpe sollte über mindesten drei Plunger verfügen und setzt sich zusammen aus Triebwerk, Plungerkombination und Pumpenkopf. Eine Exzenterwelle im Triebwerksgehäuse der Pumpe und die dazugehörigen Pleuel setzen die radiale Bewegung, in eine axiale Bewegung (Translation) um. Der Kolbenbolzen verbindet das Pleuel und den Führungskolben, auch als Kreuzkopf bezeichnet. Am Führungskolben wird die Ölseite vom Triebwerk abgedichtet. Auf dem Führungskolben ist der Punger geschraubt. BOOM Pumpen verfügen, an dieser Stelle, über eine zusätzliche Leckagebuchse damit weder Öl ins Förderwasser, noch Förderwasser ins Triebwerk gelangen kann. Bei Verschleiß zeigt diese Buchse an, wann ein Dichtungswechsel erfolgen muss. Wasserseitig werden diese Pumpen über eine primäre Hochdruckdichtung und einer sekundären Niederdruckdichtung zum Fördermedium hin abgedichtet. Jeder Plunger verfügt über eine eigene Plungerkammer. Jede Plungerkammer verfügt über ein Einlass- und Auslassventil im Pumpenkopf. Im Rückhub des Plungers schließt das Auslassventil und das Einlassventil öffnet. Somit wird die Plungerkammer mit Fördermedium gefüllt. Im Vorhub schließt das Einlassventil und das Medium verlässt über das Auslassventil die Plungerkammer in den Druckraum am Pumpenkopf. Dieser Vorgang erfolgt je nach Antriebsgeschwindigkeit der Pumpe und Anzahl der Plunger. Da sich flüssige Medien wie Wasser nicht komprimieren lassen, sind zwingend abgestimmte Druckregel Sicherheitsarmaturen am Pumpendruckausgang vorzusehen, welche das System vor zu hohen Druck schützen. Diese Armaturen leiten überschüssiges Wasser über einen Bypass drucklos ab.

Kavitation und Temperatur

Begriffsdefinition:
Kavitation nicht verwechseln mit Gravitation. Kavitation ist die Implosion von Dampfblasen. Auch in Plungerpumpen gibt es Kavitation.



Kavitation wird begünstigt durch:



Wie kommen Dampfblasen in das Wasser?
Fällt der statische Druck unter den Verdampfungsdruck der Flüssigkeit, so entstehen Dampfblasen. Mit steigender Temperatur sinkt die Dichte der Flüssigkeit (hier Wasser). Je geringer die Dichte umso leichter kann die Flüssigkeit in den gasförmigen Zustand übergehen. Im Saughub strömt die Flüssigkeit durch die Saugventile in der Pumpe. Diese Armaturen bedeuten eine Querschnittsverringerung. Um bei einem kleineren Querschnitt die gleiche Menge an Wasser zu fördern, erhöht sich die Strömungsgeschwindigkeit. Das wiederum begünstigt die Dampfbildung (siehe Bernoulli-Gleichung). Mit zunehmender Frequenz (Hubwechsel pro Zeit) verstärken sich die aufgeführten Faktoren. Im anschließenden Druckhub wird das Wasser aus der Kammer verdrängt. Die Flüssigkeit wird nun einem Druck ausgesetzt. Die entstandenen Dampfblasen implodieren – es entsteht Kavitation.



In den von BOOM hergestellten Pumpen und Anlagen wird die Neigung zur Kavitation verringert, durch:

Diese konstruktiven Maßnahmen sorgen für eine große Laufruhe und langen Standzeiten der von BOOM selbst hergestellten Anlagen und Pumpen.

Reinigung mit Niederdruck (ND), Mitteldruck (MD) oder Hochdruck (HD)?

Diese Frage, mit welchem Systemdruck die Betriebsreinigung durchgeführt werden soll, kann für die Vielzahl von Branchen nicht pauschal beantwortet werden. Jedes Verfahren hat Vorteile und Nachteile.


Vorbemerkung:
Begriffe wie Niederdruck, Mitteldruck oder Hochdruck werden im Bezug zur Reinigung ständig verwendet, sind aber nicht eindeutig per Gesetz, Norm, oder eindeutige Vorgaben definiert. Die Grenzen sind fließend und werden, je nach Interessenlage anders interpretiert.


Wir erleben es immer wieder, dass Lebensmittel verarbeitende Firmen, denen nur eine Niederdruckanlage zur Verfügung steht, nach Hochdruckreiniger fragen, weil die Aufgabenstellung nur mit ND nicht zufriedenstellend bewerkstelligt werden kann.


Regel:
Für eine effiziente Reinigung bedarf es einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Wasserdruck und Wassermenge.


  1. Niederdruck bis 48 bar (ND)
    Bei den ND-Anlagen handelt es sich um Druckwasser, das durch Kreiselpumpen in Druckerhöhungsanlagen bereitgestellt wird. Der erreichbare Druck beträgt i.d.R. max. 24 bar. Werden zwei speziell konfigurierte Kreiselpumpen hintereinander geschaltet erhält man bestenfalls einen maximalen Betriebsdruck von max. 48 bar. Kreiselpumpenhersteller sprechen hier schon von Hochdruck. Diese Kreiselpumpen erreichen im Durchschnitt einen Gesamtwirkungsgrad von 25 %.

    Pro Arbeitsplatz wird bei ND i.d.R. mit ca. 30 l Wasser pro Minute kalkuliert. In der Kostenrechnung sind somit 30 l/min pro Arbeitsplatz für das Frischwasser, die Energiekosten für Erwärmung und Betrieb, sowie das Abwasser anzusetzen. Hinzu kommen noch die Kosten für die häufig sehr aggressive Reinigungschemie im Verhältnis zur Wassermenge. Nach unseren Rückmeldungen wird bei der Reinigung mit ND mehr Zeit benötigt, als bei der Reinigung mit einem Mitteldrucksystem. Auch werden nicht alle Stellen bei dem zur Verfügung stehenden Druck sauber.
  2. Mitteldruck ab 50 bar (MD)
    Bei diesen Anlagen wird das Druckwasser mit Plungerpumpen bereitgestellt. Der erreichbare Druck beträgt je nach Hersteller und Reinigungsaufgabe 50 – 100 bar, in seltenen Fällen auch darüber. Plungerpumpen erreichen im Durchschnitt einen Gesamtwirkungsgrad von 60 %. Für eine vernünftige, ausgewogene Betriebsreinigung kommen bei BOOM Pumpenanlagen in der Regel mit einem Druck von 70 bar zum Einsatz. Pro Arbeitsplatz kann bei MD Systemen mit 70 bar und ca. 18 l/min gerechnet werden. In der Kostenrechnung sind somit 18 l/min pro Arbeitsplatz für das Frischwasser, die Energiekosten für Erwärmung und Betrieb, sowie das Abwasser anzusetzen. Hinzu kommen noch die Kosten für die Reinigungschemie im Verhältnis zur Wassermenge. I.d.R. ist die Reinigung mit MD schneller, weil der Reinigungseffekt größer ist.
  3. Hochdruck ab 100 bar (HD)
    Je höher der Druck, umso schneller wird das aus der Düse austretende Wasser beschleunigt. Für die Betriebsreinigung in der Lebensmittelindustrie sind derartige Drücke i.d.R. unnötig, häufig sogar schädlich. Der Wasserstrahl wird durch seine hohe Geschwindigkeit immer energiereicher und wirkt zerstörend. Empfindliche Oberflächen werden sehr schnell beschädigt. Mit zunehmendem Druck nimmt auch die Aerosolbildung zu. Im Höchstdruckbereich wird diese zerstörende Wirkung gezielt eingesetzt, um z.B. Material zu trennen.

Tabellarische Gegenüberstellung ND-MD-HD

ND (typisch)MD (BOOM)HD
PumpenartMehrstufige KreiselpumpePlungerpumpePlungerpumpe
Systemdruck24 -48 bar50-100 bar typisch 70 bar> 100 bar
Energieeffizienz der Pumpenanlage25 %60 %60 %
Aerosolbildunggeringmäßighoch
Wasserverbrauchsehr hochmäßigmäßig
Abwasserentsorgungsehr hochmäßigmäßig
Reinigungswirkung durch Wasserdruckgeringhochzu hoch
Beschädigungen durch den Wasserstrahlsehr geringgeringhoch


Unsere Schlussfolgerung aus Sicht unserer Anwender:
Für Betriebe in der Lebensmittelindustrie ist eine Reinigung im Mitteldruckbereich die Optimale Lösung.
Äußerst energieeffizient, ressourcenschonend, umweltfreundlich und auf Sicht auch die günstigere Reinigungslösung.
Wir beraten Sie hierzu gerne – Kontakt

Unser Produktportfolio

Das Portfolio der BOOM GmbH umfasst: